Lesedauer 5 Minuten

Der letzte Tag im Jahr also. Was macht man da Schönes? Viel beschäftigt sein. Viel essen. Dankbar für seine Liebsten sein. Pläne und Wünsche für ein neues Jahr sortieren. Für mich gibts heute auch ein bisschen von Allem, aber nun will ich erst einmal noch das Jahr in Büchern Revue passieren lassen und euch verraten, was 2023 literarisch so ansteht. Und evtl. die ein oder andere Leser:inerkenntnis mit euch teilen.

Meine 12 für 2022 und andere Verfehlungen

Ja, das mit den guten Vorsätzen, wir kennen es ja. So ganz hat das nicht geklappt mit der Leseliste. Ebenso mit manch anderen Plänen, die ich mir ganz euphorisch am Silvesterabend 2021 notiert habe. Aber das ist ja wieder eine andere Geschichte (wovon ich euch wahrscheinlich in meinem Januar-Blogartikel zum Thema Review & Goalsetting erzählen werde). Dennoch hält es mich nicht davon ab, neue Pläne zu schmieden und euch hier nun ein kleines Resümee zu meinem Lesejahr zu geben. Wer nochmal spicken will, das waren die Bücher, die ich mir vorgenommen hatte: Fast 12 Bücher für 2022.

Von dieser Liste gelesen habe ich:

  • Götz von Berlichingen von Johann Wolfgang von Goethe, erschienen 1873, gelesen bei Reclam
  • Hart auf Hart von T.C. Boyle, erschienen bei Hanser (2015)
  • Der Pfaffe Amis von Der Stricker, erschienen bei Reclam (1994)
  • 1984 von George Orwell, erschienen 1949, gelesen beim Insel Verlag (2021)

Von dieser Liste angefangen habe ich:

  • Der Schimmelreiter von Theodor Storm, erschienen 1888, gelesen bei Reclam
  • Start With Why von Simon Sinek, erschienen bei Portfolio/Penguin (2009)
  • Der Weg des Künstlers. Ein spiritueller Pfad zur Aktivierung unserer Kreativität von Julia Cameron, erschienen bei Droemer Knaur (2000)
  • Die Anomalie von Hervéle Tellier, erschienen bei Rowohlt (2021)
Manchmal kann man bei der ganzen Lektüre schon den Überblick verlieren (Bild: Andrea Piacquadio auf Pexels)

Aktuelle und abgeschlossene Lektüren 2022

Den Schimmelreiter lese ich definitiv noch zu Ende, da ich darüber im Januar ein Referat halten darf und ich freu mich drauf – Storms berühmteste Novelle ist soweit packend und gut. Ebenfalls für die Uni angefangen habe ich Hundert Augen von Samanta Schweblin, da ich im Februar dazu eine Hausarbeit schreibe. Außerdem werde ich mich demnächst noch Hauptmanns Bahnwärter Thiel für meine mündliche Prüfung widmen. Warum ich an den anderen Büchern gescheitert bin? Ich hab da eine Idee. Erst mal aber noch, was ich 2022 ergänzend zur Liste nun wirklich gelesen habe:

  • Unterm Birnbaum von Theodor Storm, erschienen 1885, gelesen bei Reclam
  • Das Gedicht Bd. 30 herausgegeben von Anton G. Leitner (2022)
  • Wie Gedichte entstehen von Norbert Hummel und Klaus Sibleski, erschienen im Luchterhand Verlag (2009)
  • Schrift für blinde Riesen, Gedichte von Lutz Seiler, erschienen im Suhrkamp Verlag (2022)
  • Weg zwischen wechselnden Feldern, Gedichte von Andreas Altmann, erschienen im Poetenverlag (218)
  • Atemschaukel von Hertha Müller, erschienen bei Fischer (2009)
  • A Children’s Bible von Lydia Millet, erschienen bei W.W. Norton & Company (2020)
  • Die Leiden des jungen Werther von J.W. von Goethe, erschienen 1874, gelesen bei Reclam
  • Jahrbuch der Lyrik 2020, erschienen bei Schöffling & Co.
  • Annihilation von Jeff Vandermeer, erschienen bei Harper Collins Publ. UK (2015)

Und über ein paar gelesene Bücher habe ich auch Artikel geschrieben, die ihr hier findet:

Neues Jahr, neues Leseglück

Die Qual der Wahl (Bild: Alana Sousa auf Pexels)

Um etwas weniger zögerlich mit den Lesevorhaben umzugehen, habe ich mir nun meine liebe Studienkollegin Alicia (Auf Instagram: floating pages) ins Boot geholt und wir werden Mitte Januar mit meinem am liebsten vor mich hingeschobenen Buch anfangen: Ein wenig Leben von Hanya Yanagihara. Mit knapp 1000 Seiten haben wir uns da zum Jahresstart also gleich einen ganz schönen Brocken vorgenommen. Auch die Story an sich soll nur hart zu verdauen sein. Aber ich freue mich auf das Leseerlebnis. Ebenfalls liebäugeln würden wir mit James Baldwins Giovannis Room. Spätestens seit ich die Dokumentation I’m not your negro gesehen habe, bin ich schwer von seiner Persönlichkeit beeindruckt und wahnsinnig gespannt, seinen Sound und seine Geschichten kennenzulernen. Als Dritter im Bunde tummelt sich noch ein absoluter Klassiker auf der buddyread-Liste: Frankenstein von Mary Shelly.

Ansonsten habe ich mich für 2023 für diese hübschen Buchgefährten entschieden:

  • Outside Looking In von T.C. Boyle, erschienen bei Bloomsbury (2020)
  • The Dawn of Everything: A New History of Humanity von David Graebner und David Wengrow erschienen bei Picador (2020)
  • Die schwarze Spinne von Jeremias Gotthelf, original erschienen 1842, gekauft bei Reclam
  • Woyzeck von Georg Büchner, original erschienen ca. 1836 gekauft bei Reclam
  • 1979 von Christian Kracht, erschienen bei Fischer (2001)
  • GRM von Sybille Berg, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch (2019)
  • Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke, erschienen in der Inselbücherei (1912)
  • Gesammelte Werke von Robert Musil, erschienen im Anaconda Verlag (2022)
  • Malina von Ingeborg Bachmann, (i.d. Fall in Werke, Band 3), erschienen im Schuber-Set beim Piper Verlag (2010)
  • Baruscha von Christine Lavant, erschienen im Leykam Verlag (1952)
Meine ersten 10 für das neue Jahr 2023

Die ein oder andere Erkenntnis aus dem Lesejahr 2022

Weiter oben hatte ich noch erwähnt, dass ich denke zu wissen, weshalb ich in diesem Jahr an vielen Büchern gescheitert bin. Hier meine 3 Hauptgründe:

  1. Ich habe zu viele Bücher parallel gestartet
  2. Ich habe keinen richtigen Leseort und keine richtige Leseroutine
  3. Ich habe mit der Uni einfach ein generell wahnsinnig hohes Lesepensum

Bloß weil Andere es können, heißt es nicht, das Parallel-Lesen für Jedermann ist. Ich habe mich eher damit verzettelt und hatte teilweise 5 Bücher gleichzeitig am Laufen. Statt mich zu motivieren, hat mich das lediglich überfordert und ich habe zu keinem der Bücher gegriffen. Was den Leseort betrifft: Ich habe keine besonders bequeme Couch, zumindest nicht zum Lesen. Mein Bett finde ich auch unpraktisch und der Schreibtisch ist eigentlich für Uni-Arbeiten vorgesehen. Somit steht auch schon eines der Projekte für 2023 fest: Eine gemütliche Leseecke einrichten. Wenn ich im April von meinem Praktikum in Klagenfurt zurück bin, werde ich gleich loslegen. Am dritten Punkt lässt sich wenig ändern. Studieren bedeutet Texte lesen, eruieren und Inhalte merken. Das Einzige was ich mir vielleicht vornehmen kann, ist, im Alltag weniger literaturwissenschaftlich an meine Bücher heranzugehen. Seit ich studiere vergesse ich gerne, dass man auch einfach aus Freude lesen kann und nicht immer alles analysieren muss oder einen Mehrwert daraus ziehen. Manchmal sollte man einfach nur genießen. Und das gilt ja eigentlich für das ganze Leben.

In diesem Sinne: Ich wünsche euch einen ganz wunderbaren Start in das neue Jahr 2023. Möge es voller Liebe, Glück, Gesundheit und meisterbarer Herausforderungen sein. Und voller Lesefreuden. Natürlich.

Hinweis: unbezahlte Werbung / unbezahlte Verlinkung
Natascha Huber